Waldorfpädagogik
Die Waldorfpädagogik wurde von Rudolf Steiner entwickelt. Im Jahre 1919 wurde in Stuttgart unter seiner Leitung von dem Direktor der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik für die Arbeiter- und Angestelltenkinder seines Werks die erste Waldorfschule eröffnet.
Rudolf Steiner arbeitete die pädagogischen und organisatorischen Leitideen auf der Grundlage seiner anthroposophischen Menschenerkenntnis aus.
Im Mittelpunkt der Pädagogik steht die Persönlichkeitsentwicklung des einzelnen Kindes. Dementsprechend orientiert sich der Lehrplan an der körperlichen, seelischen und geistigen Entwicklung des Kindes. Neben den kognitiven werden die praktischen, künstlerischen und sozialen Fähigkeiten in gleichem Maße gefördert. Künstlerische und handwerkliche Fächer gehören zum Unterrichtsalltag.
Ein Element der Unterrichtsorganisation besonders in den Hauptfächern ist der Epochenunterricht, bei dem ein Fach über 3 bis 4 Wochen hinweg jeden Morgen im sogenannten „Hauptunterricht“ angeboten wird.
Es wird in Jahrgangsklassen unterrichtet. Die Entwicklung des einzelnen Kindes wird in Berichtszeugnissen beschrieben, nicht mit Noten bewertet. Eine leistungsorientierte Auslese wie in den traditionellen Schultypen wird nicht vorgenommen. Es gibt kein Sitzenbleiben.
In den Waldorfschulen, die bis zur 12. Klasse führen, begleitet der Klassenlehrer die Schüler von der ersten bis zur achten Klasse. Danach werden sie von Fachlehrern unterrichtet. In der Michael-Schule findet nach der 6. Klasse ein Klassenlehrerwechsel statt.